Roman und Michaela heißt das Hüttenwirtspaar für zumindest die kommenden drei Jahre.
Der aus Lindach bei Laakirchen stammende Roman Leithner hat am Freitagnachmittag den Pachtvertrag für das Traunsteinhaus der Naturfreunde unterzeichnet und wird mit seiner Lebenspartnerin Michaela Schell für zumindest drei Saisonen als Hüttenwirt fungieren. Der 36-Jährige war bisher als Umwelt-Verfahrenstechniker tätig.
Ab Februar läuft der Pachtvertrag, aufgesperrt werden soll das 1575 Meter hoch gelegene Haus noch vor dem Mai, zumindest an schönen Wochenenden. Der Traunstein ist für ihn kein Neuland, wie Leithner selbst sagt: „Meine Eltern haben mit uns Kindern – wir waren vier Buben – die Alpenvereinshütte von 1991 bis 2001 betrieben, aber wir mussten aufgeben, weil mein Vater damals schwer krank geworden ist. Vergangenen November ist er gestorben, und daraufhin haben wir Buben einen Ausflug auf den Traunstein gemacht, weil das mehr oder weniger unsere Heimat ist. Ein Gedenkmarsch.“ Zufällig trafen die vier auf den früheren Hüttenwirt Kurt Resch, der ihnen erzählte, dass er aufhört. „Er hat gefragt, ob das nicht etwas wäre für uns. Aus einem Scherz ist immer mehr Realität geworden.“
So habe er sich beworben, erzählt Roman Leithner. „Es kam zu sehr angenehmen Gesprächen unter anderem mit dem Gmundner Naturfreunde-Vorsitzenden Kurt Kramesberger und mit Hüttenreferent Erich Auer. Und ab dann ist die Entscheidung gefallen, dass wir das machen wollen.“ Es habe sieben, acht Bewerber gegeben, ergänzt Kramesberger. „Und von denen haben mich auch einige gefragt, ob man da eh mit dem Auto rauffahren kann.“
„Für mich ist wichtig, dass Roman auch ein technisches Verständnis hat und weiß, wie er mit den Anlagen im Traunsteinhaus zurechtkommt“, sagt Hüttenreferent Auer. „Wir sind dort nicht an ein Stromnetz angeschlossen, sondern leben autark, und er weiß, dass er das in seiner Arbeit berücksichtigen muss.“
Das neue Pächterpaar ist nicht nur bergaffin, sondern im Fall Roman auch überdurchschnittlich alpinistisch erfahren. Michaela wiederum war lange Zeit in der Gastronomie tätig und führte ein eigenes Lokal. Kulinarisch wollen die beiden auf zwei wichtige Punkte hinweisen: Es wird Speisen für Vegetarier geben, und die Ausrichtung ist auf regionale und lokale Lieferanten. Unterstützt werden die beiden von der Familie, von Romans Brüdern und seiner mittlerweile knapp 72-jährigen Mutter Traudi.
Nettes Detail am Rande: Roman Leithner erzählt, dass seine Eltern Herbert und Waltraud einst beim Altar nahe dem Traunstein-Gipfelkreuz kirchlich geheiratet haben. „Aber sie haben lange keinen Pfarrer dafür gefunden.“