Ein 31-jähriger Villacher unternahm am 06.02.2021 eine Bergtour auf den 1691m hohen Traunstein im Gemeindegebiet von Gmunden. Er begab sich gegen 14:30 Uhr über den Hernlersteig in den Aufstieg und überwand
die letzten Höhenmeter auf das Traunsteinplateau über den Traunsee-Klettersteig (Schwierigkeit D). Dort geriet der Bergsteiger in weiterer Folge in die Dunkelheit und verlor die Orientierung. Der Bergsteiger führte keine Stirnlampe oder ähnliches mit. Er wusste nicht mehr, wo er Absteigen musste und verständigte gegen 19:00 Uhr telefonisch seine Lebensgefährtin. Diese bat er um Absetzung eines Notrufes. Um 19:20 Uhr wurde der Bergrettungsdienst Gmunden und die Alpinpolizei Gmunden alarmiert. Da der Bergsteiger bei seinem Mobiltelefon mittlerweile, vermutlich aufgrund der Verwendung der Handytaschenlampe, keinen Akku mehr hatte, gestaltete sich die genaue Lokalisierung des in Not geratenen schwierig. Über die Lebensgefährtin, welche auch den Notruf absetzte, wurde eruiert, dass sich der Verirrte vermutlich im Nahbereich der derzeit geschlossenen Gmundnerhütte am Traunsteinplateau befindet. Dies habe er ihr gegenüber beim letzten Telefonat noch geäußert, er konnte jedoch keinen genauen Standort benennen.
Die Rettungskräfte begaben sich gegen 20:00 Uhr, bei völliger Dunkelheit, mit 16 Bergrettern über den Mairalmsteig in den Aufstieg auf den Traunstein. Währenddessen wurde der Einsatz eines Polizeihubschraubers mit einer Wärmebildkamera (Libelle FLIR) angeregt um den Bergsteiger genau lokalisieren zu können. Der Hubschraubereinsatz war jedoch aufgrund der schlechten Wetterlagen an den Flugeinsatzstellen nicht möglich.
Die Einsatzmannschaft erreichte um 22:10 Uhr den verstiegenen Bergsteiger, welcher bis dahin, im zum Teil hüfttiefen Schnee, wieder zurück zur Gmundnerhütte irrte und dort auf seine Rettung wartete.
Da sich die körperliche Verfassung des Bergsteigers dementsprechend gut darstellte, wurde entschieden, dass noch in der Nacht über den Naturfreundesteig abgestiegen und die Rettung durchgeführt wird.
Um 00:15 Uhr erreichte die Einsatzmannschaft unversehrt das Tal und der Kärtner konnte noch selbstständig die Heimreise nach Schörfling zu Verwandten antreten.