Für ihn gibt es niemals schneefrei

Wenn Josef Höllwerth mit seinem Suchhund Merlin bei Einsätzen der Bergrettung eintrifft, gibt es für beide zur Begrüßung liebevolle Kosenamen. Als das „Schwanenbussi“ mit dem „Suchschaf“ werden der 56-jährige Gmundner und sein siebenjähriger Goldendoodle (eine Kreuzung aus Golden Retriever und Pudel) von den Kollegen aus Bad Goisern bezeichnet. Wissend, dass dieses Gespann im Notfall zum Zünglein an der Waage werden kann.

Denn Höllwerth ist nicht nur seit vielen Jahren Lawinenreferent beim Alpenverein Gmunden, sondern auch Hundeführer bei der Lawinensuchhundestaffel der Bergrettung Oberösterreich. Seit mehr als 35 Jahren beschäftigt sich der leidenschaftliche Bergsportler mit Schnee und den Gefahren, die er mit sich bringen kann: Lawinen.

„Das Thema hat mich so sehr in seinen Bann gezogen, dass ich vor drei Jahren beschlossen habe, meinem Studium der Forstwirtschaft noch ein weiteres folgen zu lassen“, sagt Höllwerth. Im Herbst 2019 begann der Vater zweier erwachsener Kinder berufsbegleitend Risikoprävention- und Katastrophenmanagement zu studieren und schloss das Studium zwei Jahre später als Master of Science ab. Seit sieben Jahren ist Höllwerth bei der Bergrettung in Gmunden tätig und hat dort vor allem auf einem Berg alle Hände voll zu tun: auf dem Traunstein. Bei einem Notruf ist der gelernte Bäcker und Konditor meist einer der Ersten, die am Ort des Geschehens eintreffen: Höllwerth wohnt in der Traunsteinstraße quasi im Schatten des Berges.

Als Hundeführer der Bergrettung Oberösterreich geht sein Einsatzgebiet aber weit über die Grenzen des Salzkammergutes hinaus. Als auf der Kremsmauer bei Micheldorf nach einem vermissten Bergsteiger gesucht wurde, waren auch Höllwerth und sein Partner mit der kalten Schnauze vor Ort. Auch ohne Alarmierung ist Höllwerth in den Bergen unterwegs. Oft mit seiner Frau Brigitte, die er vor 33 Jahren genau dort kennengelernt hatte.